Es gibt Ausdrücke, die schleifen sich ein. Weil man sie so häufig hört und liest. Bis man sie verwendet, ohne groß darüber nachzudenken. Ich schaue mir solche Fälle gerne ab und zu an. Denn unsere Wortwahl hat Aussagekraft und Wirkung, egal, ob wir die Worte ganz bewusst wählen oder ob wir sie wählen, weil sie üblich sind.

Eine Wendung, die mir vor allem im Zusammenhang mit interner Kommunikation und Change-Kommunikation auffällt:

„Mitarbeiter mitnehmen.“

Mitarbeiter to go. Danach klingt es ein bisschen. ?

Was heißt „mitnehmen“? Was für ein Konzept, was für ein Ansatz steckt dahinter?

„Mitnehmen“ ist recht unspezifisch. Denkt man, die anderen wissen schon, was gemeint ist? Wollen wir uns davor drücken, genauer zu sein? Ist das zu kompliziert?

Mitnehmen auf Personen bezogen ganz wörtlich laut Duden:

(auf seinem Weg o. Ä.) mitgehen, -fahren lassen; jemanden an etwas teilhaben lassen

Beispiel: jemanden auf die Reise mitnehmen

Was hier mitschwingt: Man tut jemandem einen Gefallen, weil man ihn mitfahren lässt, an etwas teilhaben lässt. Und es gibt demjenigen eine eher passive Rolle.

Ich plädiere dafür, dass wir uns die Mühe machen, auszuführen, was wir ausdrücken wollen, wenn wir über Mitarbeiterkommunikation, über Change-Kommunikation sprechen. Dass es eben um viel mehr geht, als Mitarbeiter vom Jetzt und Hier in die angestrebte Zukunft mitfahren zu lassen. Dialog, Interaktion, gemeinsam Gestalten – auch das gehört dazu.